Das Schulsystem wird sich in den nächsten Jahren gravierend ändern. Liest man die „Integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung Köln 2011“ fallen vor allem zwei Faktoren sofort ins Auge:
- Die Eltern lehnen zunehmend die Schulform Hauptschule ab. Deshalb gehen die Schulplaner davon aus, dass es diese Schulform in Köln in absehbarer Zeit nicht mehr geben wird.
- Die Bemühungen um die Umsetzung der UN-Charta zur Inklusion werden zu einer deutlichen Veränderung des Förderschulsystems führen.
Die wesentliche Verantwortung für das Gelingen inklusiver Beschulung von Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden die allgemeinen Schulen schultern müssen. Dort werden die Eltern von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf genau hinsehen, in welcher Schulform ihr Kind die beste Förderung erfährt. Schließlich wird ihnen das Recht zugestanden, sich zwischen einem inklusiven Schulplatz und einem Schulplatz an einer Förderschule zu entscheiden.
Die Schulträger werden also auch weiterhin Förderschulen vorhalten müssen.
Da sie Umfang und Tempo in der Entwicklung der Inklusion am wenigsten selbst bestimmen können, werden die Förderschulen in den nächsten Jahren sehr viel Kreativität und Flexibilität aufbringen müssen, um die (sonderpädagogische) Förderung der Schüler, für deren Wohl sie jahrzehntelang vorrangig verantwortlich waren, weiterhin erfolgreich umsetzen zu können.
Für die Förderschulen Emotionale und Soziale Entwicklung ist zudem die Frage spannend, ob und wie Schüler mit diesem Förderschwerpunkt in den allgemeinen Schulen inklusiv gefördert werden können. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass sich die allgemeinen Schulen gerade mit Schülern, die diesen Förderbedarf aufweisen, besonders schwer tun.
Die Schule Auguststraße wird – immer mit Blick auf die Entwicklung in den allgemeinen Schulen – zwei Fragen besonders in den Vordergrund stellen:
1. Wie kann unsere Schule die allgemeinen Schulen bei der Weiterentwicklung der Inklusion unterstützen?
Beispiele:
- Beratung von Schülern, Eltern und Lehrkräften der allgemeinen Schulen
- Wegeplanung für Schüler: Lebensweg, Schullaufbahn, berufl. Perspektiven
- Umfassende Förderdiagnostik
- Vermittlung von Hilfe suchenden Eltern an kompetente/zuständige Einrichtungen
Dabei kommt unserer Schule sicherlich die bisher gute Vernetzung im Stadtbezirk Nippes und auch außerhalb des Stadtbezirkes zugute. Eine deutliche Intensivierung der Zusammenarbeit aller für das Wohl von Problemkindern verantwortlicher Stellen, wie z.B. in den beiden Kölner Kompetenzregionen Köln-Mülheim/Ost und Köln-Porz, wäre allerdings sehr erstrebenswert.
2. Welche sonderpädagogischen Angebote für Schüler, die aufgrund besonderer Situationen oder aufgrund des Elternwunsches nicht inklusiv in den allgemeinen Schulen beschult werden können, muss unsere Schule vorhalten?
Die bisher bestehenden Angebote müssten sicher noch ausgeweitet werden:
- Mädchenspezifische Angebote
- Angebote für schulmüde Schüler
- Angebote für Kinder mit Autismusspektrumsstörung
- Angebote für Schüler direkt nach einem Aufenthalt in einer Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik
- „Schulstation“ – vorübergehende schulische Förderung in Krisensituationen
- Raststätte/Intensivgruppe
- besonders intensive Berufsorientierung und -beratung
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